27.07.2012 - von Christian Lingnau
Sind Energiepflanzen keine Option?
Foto: Mais von Mueritz [ CC BY-SA 2.0 ]
Im Rahmen der sogenannten Energiewende spielt die Nutzung der Biomasse eine wichtige Rolle. Schließlich sind Getreide, Holz und Stroh im Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas praktisch unendlich verfügbar, lassen sich besser speichern und sind obendrein klimaneutral. Nach dem Willen der Regierung soll der Anteil der Biomasse an der Energieversorgung bis 2050 von heute acht auf 23 Prozent steigen.
Kritisiert werden die Pläne nun ausgerechnet von der renommierten Akademie der Wissenschaften / Leopoldina. In ihrer gestern vorgelegten Studie „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“ kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass „(...) die Verwendung von Biomasse als Energiequelle in größerem Maßstab keine wirkliche Option für Länder wie Deutschland ist.“ Einzige Ausnahme sei die Nutzung von Bioabfällen. Damit widersprechen die Autoren nicht nur den Empfehlungen des Weltklimarates, sondern auch der Politik der Bundesregierung.
Der Untersuchung zufolge sind Pflanzen im Vergleich zu Wind und Sonne ineffiziente Energieträger. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung werde die Konkurrenz um Flächen immer größer. Zudem würden die ökologischen Kosten des Anbaus von Energiepflanzen (bspw. durch die Verwendung von Dünger) bislang nicht ausreichend berücksichtigt.
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. sieht das erwartungsgemäß anders. Ursachen für Hunger in Entwicklungsländern seien Armut, schlechte Regierungsführung, Krieg, Wetterextreme und Korruption. „Mit ihrer unrealistischen Empfehlung für Sonnen- und Windenergie bleiben die Autoren der Leopoldina jede Antwort auf die Frage schuldig, wie schmutzige fossile Energie im Straßenverkehr ersetzt werden kann“, so Geschäftsführer Elmar Baumann.
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