19.12.2011 - von Christian Lingnau
Yasuní: Das schleichende Ende einer Idee?
Foto: Scarlet macaw von ggallice [ CC BY 2.0 ]
Für eine Erfolgsmeldung kam sie ziemlich leise daher. Nach Aussage der ecuadorianischen Regierungsbeauftragten für die Yasuní-ITT-Initiative, Ivonne Baki, ist das Jahresziel von 100 Millionen Dollar erreicht. Ist der Dschungel nun gerettet?
Ein Blick auf den Kontostand des UN-Treuhandfonds lässt daran Zweifel aufkommen. Denn bislang sind lediglich knapp 2,5 Millionen Dollar (Stand: 7. Dezember) eingezahlt worden. Nach Bakis Berechnungen belaufen sich die „konkreten Zusagen“ jedoch auch über 100 Millionen.
Doch unter den „konkreten Zusagen“ zählt die Beauftrage unter anderem einen deutschen Beitrag in Höhe von knapp 47 Millionen. Allerdings lehnt der zuständige Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, das Dschungel-statt-Öl-Projekt kategorisch ab. Unter dem Druck der Koalition haben zuletzt auch Befürworter in den Reihen der CDU/CSU ihre Unterstützung für die Initiative aufgegeben.
Beobachter bezweifeln daher umso mehr, dass das Jahresziel von je 750 Millionen Dollar für 2012 und 2013 nur ansatzweise realistisch ist. Vielmehr scheint die Regierung eine Doppelstrategie zu verfolgen. Dafür spricht die erst kürzlich fertiggestellte Umweltverträglichkeitsprüfung der staatlichen Ölfördergesellschaft Petroamazonas. Angesichts der Popularität der Dschungel-statt-Öl-Idee im In- und Ausland wird Präsident Rafael Correa die Initiative wohl verlängern. Zumindest bis zu den nächsten Wahlen Anfang 2013 – danach wäre der Weg frei für die lukrative Ölförderung.
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