03.05.2011 - von Christian Lingnau
Verunreinigung von Saatgut nimmt zu
Die Entwicklung gibt Anlass zur Sorge: Im Jahr 2008 waren 2,1 Prozent des Saatguts verunreinigt, ein Jahr später bereits 5,7 Prozent und 2010 6,2 Prozent. Die aktuelle Untersuchung des für den Handel bestimmten Mais-Saatguts hat ergeben, dass 29 der insgesamt 417 Maisproben mit gentechnisch veränderten Sorten vermischt sind. Ursachen dafür können Pollenflug, Übertragung durch Insekten oder Nachlässigkeit nach der Ernte sein.
Für Sandra Blessin von Greenpeace sind die wiederkehrenden Verunreinigungen nicht akzeptabel: „Statt einen Grenzwert zu fordern, der die Schlamperei bei der Herstellung von Saatgut auch noch belohnt, muss die Saatgut-Industrie sauberer arbeiten“. Bioland-Präsident Jan Plagge pflichtet ihr bei: „Gentechnikfreies Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette. Genau hier gilt es, konsequent jegliche gentechnische Verunreinigung zu vermeiden. Die regelmäßigen Kontrollen der Behörden sind unerlässlich, da die Saatguthersteller nur so zur Einhaltung der Nulltoleranz angehalten werden.“
Obwohl die Verunreinigung seit Jahren zunimmt, versucht die Lebensmittelindustrie vehement die Toleranzgrenze auf nationaler wie europäischer Ebene aufzuweichen. Vor wenigen Wochen erst wurde ein entsprechender Antrag vom Bundesrat abgelehnt. Das Verzeichnis der verunreinigen Mais-Bestände findet Ihr hier.
Foto: corn von WayTru
Autor: Christian Lingnau
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